Der Fahrrad-Entscheid Köln meldet für Samstag, den 15. November von 13 bis 15 Uhr, eine spontane Demonstration mit einem Pop-up-Radweg auf der Rheinuferstraße an – genau dort, wo die Stadt am 6. November den funktionierenden provisorischen Radweg zwischen Malakoffturm und Maritim Hotel hat abbauen lassen. Unter dem Motto „Sichere Radwege bauen, nicht abreißen“ fordern die Initiator:innen, dass die Parteien im Kölner Stadtrat ihre Wahlversprechen ernst nehmen und den Ausbau sicherer Radwege endlich umsetzen.

„Wer sichere Radwege verspricht, darf sie nicht sofort im Haushaltsloch beerdigen. Köln braucht politischen Willen statt Ausreden“, sagt Alison Haywood, Sprecherin des Fahrrad-Entscheid Köln „Radwege sind günstiger, platzsparender und gesünder als jede Autospur. Wer sie jetzt abbaut, gefährdet Sicherheit, Klimaschutz und bezahlbare Mobilität zugleich. Während Autofahren immer teurer wird und Städte wie Paris, Kopenhagen, Barcelona und Amsterdam massiv in Radinfrastruktur investieren, um Kosten und Emissionen zu senken, bremst Köln die Verkehrswende mal wieder aus.“
Parteien im Wort – jetzt handeln, nicht bremsen
Die Stadtverwaltung hatte ursprünglich vorgesehen, an der Stelle des provisorischen Radwegs einen dauerhaften, baulich getrennten Radweg zu errichten. Dieser Ausbau war vorbereitet, die Pläne lagen vor – doch die Parteien im Stadtrat haben das Projekt jetzt gestoppt. Statt also den provisorischen Radweg durch einen sicheren, festen Radweg zu ersetzen, hat die Stadt den bewährten Radweg nun am 6. November vollständig entfernt und gefährdet damit Radfahrer:innen und Fußgänger:innen auf dem beliebten Weg am Rhein.
Noch im Wahlkampf hatten Parteien wie die SPD mit OB Burmester und die Grünen als stärkste Kraft den Ausbau der Radwege in Köln groß angekündigt und das trotz der damals schon schlechten Haushaltslage der Stadt Köln. Die SPD versprach in ihrem Kommunalwahlprogramm, jährlich 20 € pro Einwohner:in für sichere Radinfrastruktur auszugeben. Die Grünen forderten den „schnellen Ausbau breiter, baulich getrennter Radwege“ in der gesamten Stadt. Auch andere Parteien im Kölner Stadtrat haben sich klar für sichere Radwege positioniert. Nach der Kommunalwahl werden diese Versprechen von den Parteien kassiert – ein klarer Vertrauensbruch gegenüber den Bürger:innen, die auf sichere und bezahlbare Mobilität setzen.
Radverkehr spart Geld – ein unverhandelbares Argument in der Haushaltskrise
Die Verwaltung begründet den Rückbau mit „nicht tragbaren laufenden Kosten.“ Das ist kurzsichtig, findet der Fahrrad-Entscheid Köln:
„Investitionen in Radinfrastruktur sind nachweislich wirtschaftlich effizient. Der Bau und Unterhalt eines Radwegs kostet nur einen Bruchteil vergleichbarer Autoinfrastruktur oder etwa eines U-Bahn-Tunnels. Radverkehr reduziert Staus, mindert Lärm- und Abgasbelastung und senkt Gesundheits- und Klimafolgekosten. Jeder Kilometer, der mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren wird, spart der Stadt erwiesenermaßen Geld,“ so Alison Haywood.
Was ist ein Pop-up-Radweg?
Ein Pop-up-Radweg ist eine mit Pylonen temporär markierte, sichere Radspur, die kurzfristig auf einer Autospur entsteht. Ziel ist, zu zeigen, wie sicherer Radverkehr funktionieren kann: einfach, platzsparend und ohne jahrelange Planungsverfahren.
Über dn Fahrrad-Entscheid Köln
Der Fahrrad-Entscheid Köln ist eine Bürger:innen-Initiative, die sich für den schnellen Ausbau sicherer, durchgehender und baulich geschützter Radwege in ganz Köln einsetzt. Die Aktiven haben über 33.000 Unterschriften für sichere Radwege gesammelt und damit das Bürgerbegehren „Fahrrad-Entscheid Köln“ auf den Weg gebracht, das derzeit vor dem Verwaltungsgericht Köln verhandelt wird.

